Xing hat seine Wurzeln in der bis 2006 bestehenden Plattform OpenBC (Gründung 2003) und ist in Deutschland das führende soziale Business Netzwerk. Mit Hilfe dieses Netzwerkes werden Kontakte aus dem privaten Bereich, vorwiegend aber aus den Bereichen Beruf und Karriere gepflegt. Das soziale Netzwerk bietet neue Kontakte, Stellenangebote, Events, Themengruppen sowie Seiten von Unternehmen.
Xing soll laut einer Statistik der Compass Heading GmbH 25 Prozent seiner Nutzer verloren haben. Xing selbst widerspricht jedoch dieser Aussage und gibt auf der Xing Plattform derzeit an: „9 Millionen Menschen nutzen Xing“. Gemäß einer aktuellen Studie der WiWo – „Recruiting Trends 2011“ setzen dabei insbesondere Personalabteilungen auf Xing. In der Studie befragten Tim Weitzel ( Otto-Friedrich-Universität Bamberg) und Andreas Eckhardt (Goethe-Universität) zusammen mit der Online-Stellenbörse Monster die 1000 umsatzstärksten Konzerne.
Wofür nutzen Unternehmen das soziale Netzwerk Xing?
Bei der Umfrage der WirtschaftsWoche gab jeder Dritte befragte Konzern an, dass der Einsatz von Social Media Instrumenten die Leistungsstärke der Recruiter fördert, insbesondere bei der Auswahl von geeigneten Bewerbern und bei der Informationsbeschaffung über selbige. Darüber hinaus werden Social Media Plattformen gezielt für Imagewerbung der Unternehmen genutzt. Spitzenreiter bei den in Personalabteilungen genutzten Social Media Netzwerken war dabei Xing. Die Unternehmen gaben dabei an, dass 21,1 Prozent sich über Bewerber vorab auf Xing informieren, 18 Prozent bei Xing nach geeigneten Angestellten suchen, 12,7 Prozent regelmäßig Stellenanzeigen auf Xing schalten.
Über diese Nutzung hinaus, bietet Xing Unternehmen so genannte Xing Unternehmensprofile, die derzeit in Unternehmensprofil Basis (keine Editiermöglichkeiten), Unternehmensprofil Standard (inklusive Logo und Firmenbeschreibung), und Unternehmensprofil Plus (inklusive individuellem Design, Firmennews…) untergliedert sind. Diese Profile dienen der Präsentation des eigenen Unternehmens im XING-Netzwerk. Darüber können Kunden und Interessenten regelmäßig über aktuelle Entwicklungen informiert werden und die Unternehmen sehen gleichzeitig, wer sich für ihr Unternehmen interessiert hat. Gleichzeitig kann auf derartigen Unternehmensprofilen das Unternehmen als Arbeitgeber vorgestellt werden und Bewerber können über ausgewählte Stellenanzeigen bei Xing rekrutiert werden. Das Unternehmensprofil dient als Marketing- & PR-Instrument, als Vertriebskanal 2.0, als Recruitingtool, zum Employer Branding und zur langfristigen Kundenbindung.
Praxisbeispiele: Xing Unternehmensprofile
Zahlreiche Unternehmen nutzen die Xing Unternehmensprofile, darunter u.a. Siemens AG, Gruner + Jahr AG & Co KG, OMNINET GmbH, epublica GmbH sowie die Deutsche Telekom, die den Besuchern des Unternehmensprofils Neuigkeiten, Unternehmensdetails sowie Hinweise zu Mitarbeitern und Kontakten bietet.
Nutzer, die über ein Xingprofil verfügen, können auf der Xing Companies Seite gezielt nach Unternehmen suchen. Nach Branchen geschlüsselt sind dort die Unternehmensprofile aufrufbar. Die Suchergebnisse lassen sich anschließend noch verfeinern nach Ländern, Orten, Unternehmensgröße, Unternehmensprofil sowie nach Unternehmen mit Jobangeboten.
Bei Unternehmen mit mindestens fünf Mitarbeitern/Mitgliedern berechnet XING automatisch Statistiken zu Altersstruktur, Dauer der Firmenzugehörigkeit sowie Karriere-Level und weitere Kriterien. Ein Beispiel dazu findet sich bei der Siemens AG Deutschland. Dort erfährt man als registrierter Xing User alles zum Thema Zahlen & Daten wie z.B. Anzahl der XING-Mitglieder des Unternehmens, Karriere-Level, Altersstruktur, Sprachkenntnisse der Mitarbeiter etc. …
Was ändert sich 2011
Im Juni 2011 sollte sich dies nun ändern. Diesmal wurde die Seite nicht nur optisch leicht angepasst, sondern es wurden radikale Veränderungen durchgeführt. Laut dem verantwortlichen Produktmanager Björn Waide orientierten sich die Änderungen vor allem an mobilen Anwendungen, wie zum Beispiel das Prinzip „eine Funktion pro Seite“. Die Seite ist nun Tablet-orientiert und enthält Einflüsse von Facebook und Mobile Apps.
Auch die Inhalte wurden neu sortiert. Die Hauptnavigation ist nun präsenter und enthält 5 Hauptpunkte. Die Unterpunkte sind weitestgehend homogen gestaltet. Nachrichten und neue Kontaktanfragen befinden sich nun auf der linken Seite in der neuen Xing-Leiste. Neuigkeiten werden in einer Lightbox über der aktuellen Seite angezeigt, damit man diese nicht mehr verlassen muss. Das neue dominierende Element nennt sich Activity Stream. Die Mitte der Seite zeigt nun das eigene Netzwerk im Vordergrund, wie es schon bei Facebook zu sehen ist. Und auf der rechten Seite findet man weiterführende Informationen.
Warum das alles?
Die Verantwortlichen der Seite sprechen von einer „ganz neuen Informationsarchitektur“. Vor etwa einem Jahr begann das Projekt und wurde seitdem völlig neu aufgestellt und viel getestet, um das optimale Design und die beste Handhabung zu entwickeln. Die persönlichen Profile wurden optisch überarbeitet, aber die persönlichen Daten stehen noch immer im Vordergrund. Die Seiten sind übersichtlicher und durch einen guten Aufbau können auch zukünftig neue Features leicht eingefügt werden.
Viele Stunden Videomaterial besteht alleine über Nutzertests. Dieser Aufwand ist nicht verwunderlich, da Xing mit dem Relaunch einem hohen Risiko ausgesetzt war. Wenn die neue Nutzeroberfläche von den Usern nicht angenommen wird, läuft das Unternehmen Gefahr, dass die Kunden zur Konkurrenz – vor allem LinkedIn – abwandern oder die Seite nur noch sporadisch besuchen. Dies alleine wäre kein Problem für Xing. Wenn die User allerdings hauptsächlich LinkedIn nutzen und Xing nur noch vorsorglich für ihr Profil gebrauchen, läuft sich die Seite über kurz oder lang tot.
Letztendlich hat sich die Seite gut entwickelt und der Relaunch verspricht erfolgreich zu werden. Ob er es letztlich auch ist, bleibt noch offen.
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