Verkaufen soziale Medien?

Deutsche Unternehmen sind heute immer mehr darauf bedacht, ihre Verkaufsförderungsstrategien auch in den sozialen Medien umzusetzen. Hierbei wird insbesondere der ROI betrachtet, was im Grunde ein falscher Ansatz ist. Denn Social Media kann ausschließlich als Teil einer Marketingstrategie oder eines Konzeptes betrachtet werden. Social Media losgelöst von sämtlichen Marketingaktivitäten zu betrachten und einen hohen Social Media Return on Investment erzielen zu wollen, ist zumindest heute noch ein falscher Ansatz.

Dennoch können soziale Medien zu einer langfristigen Verkaufsförderung beitragen, ebenso, wie dies unter Umständen einer langfristig angelegten und nachhaltigen PR gelingen kann. Werden soziale Medien in die Distributionsstrategie integriert, können zum Beispiel durch das allseits bekannte „Couponing“ oder durch Preisaktionen Verkaufsanreize geschaffen werden. Zusätzlich gilt der virale Effekt „Word oft mouth“ als einer der wichtigsten Faktoren, welche nicht nur die Bekanntheit, sondern auch den Absatz deutlich steigern können. Neben dem Gruppen-Direktvertrieb haben sich zudem Facebook-Shops durchgesetzt, die wohl das prägnanteste Beispiel darstellen sollten, wie soziale Medien zu einem unverzichtbaren Verkaufsfaktor werden können.

Bei der Betrachtung von Social Media „best practice“ Beispielen zeigt sich deutlich, dass die unterschiedlichen Plattformen einen unverzichtbaren Erfolgsschlüssel darstellen können. Wie oben erwähnt, darf aber nicht die gesamte Unternehmensstrategie ausschließlich auf Basis der sozialen Medien fußen, sondern muss sich auf verschiedene, aufeinander abgestimmte Distributionskanäle verteilen. Daher ist es gerade für kleine und mittelständische Unternehmen empfehlenswert, nicht einen Social Media Experten zu konsultieren, sondern einen Kommunikationsspezialisten, der auch die anderen Kanäle des Marketings sowie der Öffentlichkeitsarbeit bedienen kann.

Nutzen für das Unternehmen erzeugen

Wichtig hierbei ist das Stichwort „Führerschaft“! Diese sollte auf mehreren Ebenen ausgebaut werden, um den Vertrieb über die verschiedenen sozialen Plattformen stärken zu können.

Sympathieführerschaft:

Sympathie und Vertrauen gelten in jedweder Form von Marketing, Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit als essentieller Faktor. Wird ein Unternehmen als menschlich empfunden, als sympathisch, entsteht Vertrauen viel schneller, da dieses unterbewusst an Sympathiewerte gekoppelt ist. Vertrauen wiederum ist ein Verkaufsfaktor.

Unterhaltungsführerschaft:

Wer auf sozialen Medien zu unterhalten weiß und nicht nur plumpe Werbebotschaften von sich gibt, der erregt Aufmerksamkeit. Insbesondere in der heutigen Zeit des steigenden „Internet-Konsums“ haben Konsumenten eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne, denn ihr Gehirn wird täglich von Unmengen an Informationen überflutet. Wem es gelingt, durch witzige Unterhaltung auf sich aufmerksam zu machen und diese Situation aufrechtzuerhalten, dessen Bekanntheit wird zwangsweise deutlich steigen.

Soziale Führerschaft:

Die soziale Führerschaft – Stichwort Nachhaltigkeit & Umweltschutz – wird heute bewusster Wahrgenommen denn je. Positioniert sich ein Unternehmen, dessen Handeln in der Tat auf Nachhaltigkeit beruht, auch in den sozialen Medien unter dieser Prämisse, profitiert es von der Tatsache, dass Käufer mit ihrem Kauf „etwas Gutes“ ausrichten möchten. Dies verleiht dem jeweiligen Käufer ein gutes Gefühl und Gewissen, weshalb er eher dazu bereit ist, vom angebotenen Link im sozialen Medium zum Onlineshop des Unternehmens zu wechseln und dort etwas zu bestellen.

Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg in sozialen Medien

Nutzer von Social Media Plattformen suchen nach Informationen, nach Hilfe, Empfehlungen und Austausch. Und genau diese Tatsachen werden überwiegend von großen Unternehmen, zunehmend aber auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen für die proaktive Verkaufsförderung genutzt. Denn das Produkt ist auf der Homepage verfügbar, wieso sollte man also ellenlange Artikel auf Facebook darüber posten oder einen Link nach dem anderen twittern. Die Nutzer suchen in der Regel nicht nach Produkten in den sozialen Medien, sondern nach Lösungen. Anstatt ein Produkt direkt zu bewerben, gilt es also in sozialen Medien unterschwellig zu vermitteln, welche Lösungen das Produkt bietet, ohne das Produkt selbst in den Vordergrund zu stellen. Es geht also um den Nutzen und Mehrwert, den eine Unternehmensseite oder der Twitter-Account eines Unternehmens seinen Fans oder Followern bieten kann. Werden Problemlösungen geboten und mit den oben genannten „Führerschaften“ kombiniert, steigert ein Anbieter mittel- bis langfristig betrachtet seinen Bekanntheitsgrad und seine Reichweite nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch allgemein im Internet.

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Ein Kommentar

  • offshore company on 8. November 2012

    Bei der unternehmerischen Nutzung von sozialen Medien muss man zwischen der externen und der internen Nutzung sozialer Medien unterscheiden. Unter die externe Nutzung fallen alle Fälle, in welchen die Unternehmen auf schon bestehende, vom Unternehmen unabhängige soziale Plattformen zugreifen. Zur internen Nutzung zählt der Gebrauch eigener, im Unternehmen integrierter sozialer Medien mit dem Ziel, unternehmenseigene Kommunikationsstrukturen zu unterstützen.

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